Krankenzusatzversicherung: Vergleich lohnt sich
Die Krankenzusatzversicherung gewinnt in Deutschland nach und nach an Popularität. In Folge der Gesundheitsreform hat der Gesetzgeber einige Leistungen aus der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gestrichen. Das weckt bei vielen gesetzlich Versicherten den Wunsch, sich zusätzlich privat abzusichern – ohne sich allzu sehr an die private Krankenversicherung binden zu müssen. Nach Angaben des PKV-Verbands haben 24,34 Millionen Deutsche eine Krankenzusatzversicherung abgeschlossen. Damit gibt es rund drei Mal mehr Zusatzversicherte als vollends privat Versicherte.
Krankenzusatzversicherungen werden sowohl für stationäre als auch ambulante Behandlungen angeboten. Am beliebtesten ist jedoch die Zahnzusatzversicherung, die im letzten Jahrzehnt um mehr als 80 Prozent gewachsen ist. Aktuell gibt es in Deutschland mehr als 14 Millionen Verträge. Für die privaten Krankenversicherer entwickelt sich das Geschäft mit der Krankenzusatzversicherung positiv. Aber kommen auch die Kunden mit einer Krankenzusatzversicherung auf ihre Kosten? Tarifini.de erklärt, was im Kleingedruckten zu beachten ist und stellt die besten Krankenzusatzversicherungen für 2016 vor.
Krankenzusatzversicherungen im Überblick
Krankenzusatzversicherungen werden in diversen Gesundheitsbereichen angeboten. Die Policen lassen sich in fünf Kategorien unterteilen:
- Ambulante Zusatzversicherung
- Stationäre Zusatzversicherung
- Zahnzusatzversicherung
- Krankentagegeld
- Krankenhaustagegeld
Eng mit der Krankenversicherung verbunden ist die Pflegeversicherung. Angesichts der demografischen Entwicklung und der steigenden Gesundheitskosten gewinnt auch diese Zusatzversicherung immer mehr an Bedeutung. (Mehr Informationen zur privaten Pflegeversicherung).
Selbst innerhalb der Krankenzusatzversicherungen unterteilen die Versicherer zwischen verschiedenen Produkten. Was die Krankenzusatzversicherungen im Detail leisten, ist für den Laien kompliziert. Die wichtigsten Leistungen der Krankenzusatzversicherungen im Überblick:
Ambulante Zusatzversicherung
Die Versicherer bieten zwei unterschiedliche Arten von ambulanten Zusatzversicherungen an. Zum einen stehen sogenannte „Kostenerstattungstarife“ zur Auswahl. Bei diesem Produkt müssen Kunden ihre Behandlungskosten zunächst selbst tragen. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass sie in der gesetzlichen Krankenversicherung das „Kostenerstattungsverfahren“ wählen. Damit werden Kunden de facto als Privatpatienten behandelt und kommen in den Genuss eines höheren Komforts. Welche Leistungen genau versichert sind, unterscheidet sich von Tarif zu Tarif.
Zum anderen gibt es sogenannte ambulante Ergänzungstarife. In mehreren Bereichen können gesetzlich Versicherte Leistungen „hinzubuchen“. Auch hier gibt es drei Hauptbereiche, die einzeln oder im Paket abgeschlossen werden können:
1. Brillen und Kontaktlinsen (teilweise inklusive Augenlasern)
2. Vorsorge und Impfungen
3. Alternativmedizin
Darüber hinaus lässt sich der Schutz in der ambulanten Krankenzusatzversicherung auch auf das Ausland erweitern. Die Auslandskrankenversicherung ist in vielen Tarifen enthalten, kann aber auch als einzelnes Produkt abgeschlossen werden.
Krankenhauszusatzversicherung
Die gesetzliche Krankenkasse kommt mit einer Pauschale für die Kosten von Krankenhausaufenthalten auf. In der Regel werden gesetzlich Versicherte in einem Mehrbettzimmer einquartiert und von dem diensthabenden Mediziner betreut. Wer sich jedoch von einem Chefarzt behandeln lassen oder allein bzw. zu zweit in einem Zimmer schlafen möchte, muss in die eigene Tasche greifen. Eine stationäre Krankenzusatzversicherung kommt jedoch für die Mehrkosten auf, die laut Stiftung Warentest schnell im vierstelligen Bereich liegen.
Der Komfort fällt je nach Tarif unterschiedlich groß aus. Wahlleistungstarife stellen eine Unterbringung im Ein- oder Zweitbettzimmer sicher und garantieren die Behandlung durch den Chefarzt. Bei Restkostentarifen kommt außerdem hinzu, dass Versicherte ihre Klinik frei wählen können.
Zahnzusatzversicherung
Zahnbehandlungen verursachen nicht nur körperliche, sondern auch finanzielle Schmerzen. Mit einer Zusatzpolice für die Zähne können Verbraucher ihre Beteiligung an den Kosten deutlich senken. Jedoch kommt kein Versicherer zu 100 Prozent für alle Zahnbehandlungen auf. Vielmehr schränken die Versicherer ihre Leistungen durch Höchstgrenzen ein. Zudem steigern sich die Erstattungen erst nach und nach, so dass es vor allem in den ersten zwei Jahren nach Abschluss der Versicherung einen relativ geringen Schutz gibt. Hier gilt es, die Spreu vom Weizen zu trennen: Sehr gute Tarife decken kombiniert mit den Zuschüssen der Krankenkasse bis zu 90 Prozent der Kosten ab.
Bei der Zahnzusatzversicherung gibt es zwei Varianten: Entweder eine Police nur für den Zahnersatz oder Tarife, die neben Zahnersatz auch Behandlungen einschließen. In beiden Fällen kommen zusätzlich zum gesetzlich vorgeschriebenen Schutz als Zahnersatz hochwertige statt einfache Kronen, Implantate und Inlays hinzu. Zahnbehandlungen umfassen auch Prophylaxe und eine professionelle Zahnreinigung. Abgedeckt sind nur medizinisch notwendige Behandlungen, nicht aber kosmetische Eingriffe.
Laufende Verträge sind vom Versicherungsschutz ausgeschlossen, so dass Verbraucher rechtzeitig und vorausschauend eine Zahnzusatzversicherung abschließen sollten.
Krankentagegeld
Diese Krankenzusatzversicherung soll bei einer Arbeitsunfähigkeit den ausfallenden Lohn durch ein vereinbartes Tagegeld ausgleichen. Die gesetzliche Krankenversicherung zahlt zunächst sechs Wochen lang das Gehalt weiter. Danach erhalten Versicherte von ihrer Kasse ein Krankengeld – allerdings umfasst dieser Ersatz laut Bund der Versicherten nicht mehr als 70 Prozent des Brutto- bzw. 90 Prozent des Nettoeinkommens. Außerdem bleibt das Krankentagegeld ab einem Jahreseinkommen von 50.850 Euro gleich, so dass für Gutverdiener eine Lücke zum tatsächlichen Gehalt entsteht.
Selbstständige und Freiberufler können sich in der gesetzlichen Krankenversicherung über Wahltarife vor den Folgen eines Verdienstausfalls schützen. Allerdings müssen sie dafür in Kauf nehmen, mindestens 36 Monate an ihre Kasse gebunden zu werden. Eine private Krankenzusatzversicherung bietet ihnen eine flexiblere Alternative, bei der sich die Leistungen im Gegensatz zur GKV auch erhöhen lassen.
Krankenhaustagegeld
Bei dieser Krankenzusatzversicherung vereinbaren Versicherer und Kunde ebenfalls einen Tagessatz – allerdings nur, wenn sich der Versicherte als Patient in einem Krankenhaus aufhält. In diesem Fall werden die Zuzahlung in Höhe von 10 Euro und weitereExtrakosten ausgeglichen. Der Bund der Versicherten schränkt allerdings ein, dass das KrankenhaustagegeldLohnausfälle nicht in vollem Umfang kompensieren kann.
Ein Krankenhaustagegeld lässt sich nicht nur als private Zusatzversicherung, sondern auch im Rahmen einer Unfallversicherung abschließen. Dann leisten die Versicherer allerdings nicht bei Krankheiten.
Krankenzusatzversicherung sinnvoll?
Ist die Krankenzusatzversicherung nützlich oder rausgeworfenes Geld? Verbraucherschützer geben darauf keine klare Antwort:
Die Frage, ob es sinnvoll ist, eine zusätzliche Police abzuschließen, kann nicht pauschal beantwortet werden. / Verbraucherzentrale Bundesverband
Vielmehr sollten sich Verbraucher im Einzelfall darüber klar werden, ob sie die Versicherung benötigen. Dabei sollten sich Bürger vor allem nach den Leistungen richten. Welche Leistungen werden überhaupt geboten? Kann man auf bestimmte Bereiche verzichten? Ist es günstiger, sich komplett abzusichern oder Teilleistungen zu vereinbaren? Je besser der Tarif auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt ist, desto sinnvoller ist eine Krankenzusatzversicherung.
Wer zum Beispiel geschäftlich oder privat viel im Ausland reist, kann eine Auslandskrankenversicherung benötigen. Für andere Zielgruppen kann beispielsweise eine Zusatzversicherung für heilmedizinische Behandlungen sinnvoll sein. Ebenso gut können viele Deutsche jedoch auf eine Auslandskrankenversicherung oder Alternativmedizin verzichten.
Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt der Bund der Versicherten, die größte gemeinnützige Verbraucherschutzorganisation Deutschlands. Wer sich hauptsächlich für Zahnersatz interessiert, kann den Zusatz „Zahnbehandlungen“ verzichten. Oder wer vorwiegend an einer Auslandsreisekrankenversicherung interessiert ist, muss kein komplettes Paket für den ambulanten Bereich erwerben.
Allerdings sind längst nicht alle Krankenzusatzversicherungen empfehlenswert. Manche lohnen sich auch nur im Einzelfall / Bund der Versicherten
Für die Krankenzusatzversicherung spricht, dass der Gesetzgeber viele Leistungen aus der GKV gestrichen hat. Vor allem die Leistungen bei Zahnersatz wurden drastisch reduziert. Durch die hohen Gesundheitsausgaben sind weitere Kürzungen nicht ausgeschlossen.
Am Beispiel der stationären Krankenzusatzversicherungen verdeutlicht Stiftung Warentest, dass auf anspruchsvolle Verbraucher im Krankenhaus hohe Kosten zukommen. Wer die Wahlleistungen wie Zweibettzimmer selbst bezahlt, muss tief in die Tasche greifen.
Ein besseres Zimmer kann bei langwierigen Erkrankungen durchaus mehrere tausend Euro kosten. Gerade bei derlei Erkrankungen kann es aber ein Vorteil sein, ein besseres Zimmer zu haben / Stiftung Warentest im Finanztest 12/2015
Ein wesentlich größerer Kostenfaktor sind Behandlungen, die nicht durch die gesetzliche Krankenversicherung gedeckt sind. Ein Patient, der sich drei Tage lang stationär wegen Herzrhythmusstörungen stationär behandeln lassen muss, muss mit Gesamtkosten von 3.770 Euro rechnen. In einem weiteren Rechenbeispiel kommt Stiftung Warentest auf eine Summe von 11.500 Euro bei einer Patientin, die nach einem Schlaganfall zweieinhalb Monate im Krankenhaus verbringt.
Krankenzusatzversicherung: Kosten im Alter höher
Natürlich verursacht aber auch die Krankenzusatzversicherung durch ihre regelmäßigen Beiträge Kosten. Dies hat aber den Vorteil, dass hohe einmalige Zahlungen ausgeschlossen werden. Mit welchen Beiträgen Kunden rechnen müssen, richtet sich insbesondere nach dem Alter und dem Gesundheitszustand. Außerdem spielen selbstverständlich auch die gewünschten Leistungen eine große Rolle. Zu guter Letzt macht es auch einen Unterschied, ob sich Verbraucher für einen frei zugänglichen Tarif entscheiden oder ein Kooperations-Angebot wählen. Viele private Versicherer bieten in Zusammenarbeit mit einer bestimmten Krankenkasse rabattierte Zusatzversicherungen an. Der Tarif steht nur den Mitgliedern der jeweiligen Kasse offen. Je nach Bereich und Alter kostet eine faire Police rund 20 bis 50 Euro pro Monat.
Einige Tarife sehen von Beginn an Altersrückstellungen vor, die hohe Beiträge im Alter ausgleichen sollen. Andere Angebote sind zu Beginn günstiger, bergen aber eine höhere Gefahr eines Prämienanstiegs. Tarife ohne Altersrückstellungen können dennoch sinnvoll sein, wenn die Krankenzusatzversicherung beispielsweise nur bis zu einem bestimmten Alter laufen soll.
Tipp: In jungen Jahren ist eine Krankenzusatzversicherung deutlich günstiger als bei einem späten Vertragseintritt. Außerdem ist das Risiko, aufgrund von Vorerkrankungen abgelehnt zu werden, wesentlich geringer.
So ist beispielsweise der Tarif „Dental Pro Z100“ für der Arag bei einem Vertragsabschluss mit 20 Jahren nur halb so teuer wie für einen 30-jährigen Neukunden. Statt rund 36 Euro werden nur 19,26 Euro pro Monat für die Zahnzusatzversicherung fällig. Mit zunehmendem Alter steigt der Beitrag kontinuierlich immer mehr an, ohne dass er sich aber sprunghaft von einer Altersgruppe zur nächsten verteuert. Ein 40-Jähriger zahlt beispielsweise 41,50 Euro, ein 70-Jähriger gut elf Euro mehr.
Krankenzusatzversicherung im Vergleich
Laut Stiftung Warentest schwanken die Prämien einer stationären Zusatzversicherung enorm. Bei einem Einbettzimmer ist das teuerste Angebot fast doppelt so kostspielig wie der günstigste Tarif. Ein 43-Jähriger kann sich für die folgenden Beiträge versichern:
- Ab 40 Euro im Monat für einen Tarif mit Einzelzimmer
- Ab 37 Euro im Monat für einen Tarif mit Zweitbettzimmer
Im ambulanten Bereich kann das Portemonnaie laut Deutschem Institut für Service-Qualität besonders stark geschont werden. Der günstigste Anbieter hat um 93 Prozent niedrigere Beiträge als das teuerste Unternehmen.
Krankenzusatzversicherung Checkliste
Allerdings ist günstig nicht immer gleich gut, so dass selbstverständlich auch die Leistungen in den Vergleich mit einbezogen werden sollten. Woran ein guter Vertrag zu erkennen ist, ist jedoch für den Laien schwer zu erkennen. Quer durch alle Krankenzusatzversicherungen sollten diese Leistungen selbstverständlich sein:
- Der Versicherer zahlt mindestens den 3,5 fachen Höchstsatz der jeweiligen Gebührenordnung (für Ärzte, Zahnärzte)
- Das Unternehmen verzichtet auf sein ordentliches Kündigungsrecht. Ansonsten darf die Police in den ersten drei Jahren beendet werden
- Von Vorteil ist ein weltweiter Schutz
Dazu kommen weitere grundsätzliche Fragen, die vor einem Vertragsabschluss geklärt werden sollten:
- Erstattet der Versicherer unbegrenzt oder sind die Leistungen gedeckelt? In den ersten Jahren fallen die Leistungen insbesondere bei Zahnersatz deutlich geringer aus und steigern sich erst mit der Zeit.
- Gibt es Altersbegrenzungen? Manche Tarife stehen Verbrauchern über 65 Jahren nicht offen, vor allem bei der Zahn- und Krankenhauszusatzversicherung.
- Wie lang fällt die Wartezeit aus? Üblicherweise können die Leistungen erstmals nach drei Monaten beansprucht werden. Beim Zahnersatz oder Entbindungen kann die Wartezeit bis zu acht Monate betragen.
- Lässt sich die Zusatzversicherung kombinieren? Die Verbraucherzentrale Bundesverband weist auf die Kooperation von Krankenkassen und privaten Versicherern hin. Diese exklusiven Angebote sind bis zu 10 Prozent rabattiert.
- Werden Altersrückstellungen gebildet? Dies ist in der Regel zu empfehlen, um steigenden Beiträgen im Alter entgegenzuwirken.[/su_list]
Wichtig: Um eine Krankenzusatzversicherung abzuschließen, ist eine Gesundheitsprüfung notwendig. Hierbei sollte keinesfalls getrickst werden. Die Gesundheitsangaben sollten ähnlich wie bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung wahrheitsgemäß und vollständig erleidgt werden. Ansonsten kann der Versicherer die Leistung verweigern oder bei einer vorsätzlichen Täuschung den Vertrag komplett kündigen.
Je nachdem, um welche Krankenzusatzversicherung es sich handelt, sind viele weitere Details zu beachten. Hier einige Beispiele, auf die der Bund der Versicherten hinweist:
- In der Krankenhauszusatzversicherung kann es sinnvoll sein, sich auch für den Besuch eines Spezialisten abzusichern. Spezialisten stellen meistens höhere Rechnungen aus als es nach dem Höchstsatz der Gebührenordnung für Ärzte üblich ist. Außerdem sollten im Krankenhaus auch ambulante Operationen eingeschlossen sein.
- In der Zahnzusatzversicherung sollten Versicherte nicht mehr als 20 Prozent aus eigener Tasche zahlen. Somit sollten Krankenkasse und Zusatzversicherung zusammen 80 Prozent leisten. Außerdem sollte die Summe nicht pauschal auf eine Höchstgrenze beschränkt sein.
- Beim Krankentagegeld sollte sich die Versicherungssumme nachträglich erhöht werden können, ohne erneut einer Gesundheitsprüfung unterzogen zu werden.
Krankenzusatzversicherung im Test
Die Krankenzusatzversicherung steht in vielen Formen und Tarifen zur Auswahl. Da ist es nicht einfach, den Überblick zu behalten. Gut, dass die Testergebnisse von Stiftung Warentest und vielen weiteren Experten die Suche nach der Krankenzusatzversicherung erleichtern. Nichtsdestotrotz sollten die Anbieter auch für den Einzelfall verglichen werden – schließlich basieren die Tests zur Krankenzusatzversicherung nicht auf der eigenen Lebenswirklichkeit, sondern auf Modellfällen.
Tests zur stationären Krankenzusatzversicherung
Die Zusatzversicherung für das Krankenhaus ist in den letzten Monaten mehrmals unter die Lupe genommen worden. Die auflagenstarke Zeitschrift €uro präsentierte in ihrer Ausgabe 3/2016 einen Test mit 177 stationären Krankenzusatzversicherungen von 39 Unternehmen. 13 Tarife erhielten für ihr Preis-Leistungs-Verhältnis die Bestnote.
Die Experten der €uro stellten sowohl die besten Produkte mit als auch ohne Altersrückstellungen vor. Außerdem differenzierten sie nach der Komfortstufe (Ein- oder Zweibettzimmer). Somit kürte das Magazin insgesamt vier Testsieger.
Beste Krankenzusatzversicherung laut €uro:
Versicherer | Tarif | Merkmale |
Axa | Komfort Start-U | Einbettzimmer, ohne Altersrückstellungen |
Inter | QualiMed Z S2 | Zweitbettzimmer, ohne Altersrückstellungen |
DFV | KlinikSchutz | Einbettzimmer, mit Altersrückstellungen |
Arag | 262 | Zweibettzimmer, mit Altersrückstellungen |
Zusatzversicherung Testsieger der Stiftung Warentest
Stiftung Warentest analysierte die stationären Krankenzusatzversicherungen im Finanztest 12/2015. Unter den 101 Angeboten profilierten sich neun Tarife mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Alle Produkte garantieren als Mindestleistungen eine Behandlung durch den Chefarzt, den Komfort eines Ein- oder Zweibettzimmers sowie eine freie Wahl der Klinik (Restkostentarif). Als Musterkunde diente ein 43-jähriger Mann.
Stiftung Warentest beschränkte sich nicht nur frei verfügbare Zusatzversicherungen, sondern wertete auch die Kooperations-Angebote in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen aus. Die besten Krankenhauszusatzversicherungen für das Einzelzimmer stehen somit nur einigen gesetzlich Versicherten offen. Beim Zweitbettzimmer liegen die exklusiven und die frei verfügbaren Tarife jedoch gleichauf.
Beste Krankenhauszusatzversicherung (Einzelzimmer):
Versicherer | Tarif | Note |
Huk-Coburg | SZ | 1,0 |
Debeka | Wkplus | 1,2 |
DFV | DFV- KlinikSchutz | 1,4 |
Eine noch bessere Note erhielten die Angebote, die nur bestimmten Kassen-Mitgliedern offen stehen:
- Barmenia: „BKKST“ für die meisten BKK-Mitglieder
- Huk-Coburg*: „GSZ“ für Kunden der Barmer GEK
Beste Krankenhauszusatzversicherung (Zweitbettzimmer):
Der Tarif der Arag erreicht wie im Vergleich der €uro den ersten Platz. Das Angebot ist frei verfügbar. Zudem hält der Versicherer zwei gleichermaßen gute Produkte für spezielle Kassen bereit.
Versicherer | Tarif | Note |
Arag | 262 | 0,5 |
Concordia | SZ2 | 0,7 |
Die besten Vorteils-Angebote für Kassenmitglieder sind:
- Arag: 262K9 für Versicherte der Audi BKK und Bosch BKK
- Arag: SBK Stationär extra für Kunden der Siemens BKK
Auch DISQ testet Krankenhauszusatzversicherung
Das Deutsche Institut für Service-Qualität hat die Krankenzusatzversicherung im November 2015 in mehreren Bereichen untersucht. Auch die Police für stationäre Aufenthalte nahmen die Experten im Auftrag von n-tv unter die Lupe. Sie werteten in Zusammenarbeit mit der Rating-Agentur Franke & Bornberg Leistungen und Kosten von 40 Versicherern aus. Einen sehr guten Schutz zu einem sehr günstigen Preis gibt es demnach nicht. Die besten Krankenzusatzversicherungen sind nicht billig – anspruchsvolle Kunden müssen stattdessen auch einen angemessen Beitrag zahlen. Umgekehrt können Sparfüchse nicht mit Top-Leistungen rechnen.
Als beste stationäre Krankenzusatzversicherung aus dem Test des DISQ erweist sich die Domcura:
- Domcura 92,7 von 100 Punkten
- Barmenia 89,7 von 100 Punkten
- Inter 88,0 von 100 Punkten
Die Arag, die in den beiden späteren Tests überzeugte, erreicht den vierten Rang und eine sehr gute Note. Acht weitere Anbieter zeichnete das DISQ ebenfalls mit der Bestnote aus.
Ambulante Krankenzusatzversicherung im Vergleich
In demselben Test präsentierte das Institut außerdem die besten ambulanten Krankenzusatzversicherungen. Diese Tarife umfassen Leistungen für Sehhilfen und Naturheilverfahren An der Spitze liegen drei Anbieter so eng beieinander, so dass es keinen klaren Testsieger gibt:
- Deutscher Ring 89,7 Punkte
- Signal Iduna 89,7 Punkte
- Münchener Verein 89,6 Punkte
Bei keiner anderen Krankenzusatzversicherung war das Einsparpotential höher. Die Kosten konnten mit dem günstigsten Tarif um durchschnittlich 93 Prozent gesenkt werden.
Beste Zahnzusatzversicherung im Test
Die besonders populäre Zahnzusatzversicherung stand besonders häufig im Blickfeld der Tester. Das DISQ stellte in seinem umfangreichen Test aus dem November 2015 empfehlenswerte Policen vor. Die DKV erreichte in beiden Tarifvarianten den ersten Platz – sowohl bei reinen Zahnersatz-Produkten als auch in Kombination mit Behandlungen.
DISQ: Bester Zahnersatz
- DKV 97,2 Punkte
- Alte Oldenburger 97,2 Punkte
- Allianz 95,1 Punkte
DISQ: Beste Zusatzversicherung mit Zahnersatz und Behandlung:
- DKV 95,9 Punkte
- Axa 94,8 Punkte
- Stuttgarter 93,4 Punkte
Beste Zahnzusatzversicherungen laut Ökotest
Das Magazin Ökotest testete die Branche im Oktober 2015. 65 Tarife von 24 Versicherern werteten die Verbraucherschützer aus, indem sie die Erstattungen nach zwei und vier Jahren ermittelten. Das Ergebnis fiel recht nüchtern aus: Nach 24 Monaten bezuschussten die Versicherer nur 22 Prozent, nach dem doppelten Zeitraum 34 Prozent. Um nicht auf hohen Rechnungen sitzen zu bleiben, empfiehlt das Magazin, dem Versicherer vor kostspieligen Behandlungen einen Kostenvoranschlag des Zahnarztes einzureichen.
Das durchwachsene Gesamtbild wurde durch einige hervorragende Tarife aufgewertet. Am leistungsstärksten ist das Produkt „V.I.P. Dental Prestige“ der Bayerischen. Laut Ökotest kommt der Versicherer im Durchschnitt beider Fälle immerhin für fast 51 Prozent der Restkosten auf. Insgesamt erreichten sechs Produkte den ersten Rang, die beste Note im Ökotest. Gleich zwei Mal werden die Inter und Bayerische ausgezeichnet.
Beste Zahnzusatzversicherung im Ökotest:
Versicherer |
Tarif |
Bayerische |
V.I.P. Dental Prestige |
Bayerische |
Komfort |
Janitos |
JA dental plus |
Inter |
Quali Med Z Z90, Quali Med Z Z Pro |
Inter |
Quali Med Z Z80, Quali Med Z Z Pro |
Debeka |
EZ270plus |
Unter den sechs besten Policen sieht nur das Angebot der Debeka Altersrückstellungen vor. Alle anderen Produkte sind zu Beginn günstiger, können im Alter jedoch teurer ausfallen als der Koblenzer Konkurrent.
Focus-Money prüft Zahnzusatzversicherung
Das Wirtschaftsmagazin Focus-Money hat den Versicherern ebenfalls auf den Zahn gefühlt. Im Heft 16/2015 werteten die Experten des Deutschen Finanzservice-Instituts (DFSI) 41 „Kombitarife“ aus. Damit sind Produkte gemeint, die neben Zahnersatz auch Zahnbehandlungen beinhalten. Voraussetzung war, dass die Tarife allen potentiellen Kunden offen stehen und nicht auf bestimmte Kassenmitglieder ausgerichtet sind.
In dem Vergleich des renommierten Magazins erreichen zwei Tarife ohne Altersrückstellungen eine sehr gute Note. Neben dem Münchener Verein setzt sich auch die Ergo Direkt in Szene.
Beste Tarife ohne Altersrückstellungen:
Versicherer | Tarif | Note |
Münchener Verein | Deutsche ZahnVersicherung Premium-Schutz | Sehr gut |
Ergo Direkt | Kombination aus ZAB, ZAE, ZBB, ZBE | Sehr gut |
Größer ist die Auswahl an sehr guten Tarifen, die vorausschauend Rücklagen für das Alter bilden. In dieser Kategorie setzt sich die Allianz an die Spitze.
Beste Tarife mit Altersrückstellungen:
Versicherer | Tarif | Note |
Allianz | ZahnBest (ZB02) mit ZahnFit | Sehr gut |
Arag | DentalPro Z100 | Sehr gut |
Alte Oldenburger | ZE80, ZB 90 | Sehr gut |
Bayerische Beamtenkrankenkasse / Union Krankenversicherung | Zahn Premium | Sehr gut |
Krankenzusatzversicherung kündigen und wechseln
Wer mit dem bestehenden Vertrag unzufrieden ist, kann die Krankenzusatzversicherung zum Ende des Versicherungsjahres mit einem dreimonatigen Vorlauf kündigen. Beginnt der Vertrag beispielsweise zum 1. Juli, muss der Versicherer bis Ende März benachrichtigt werden. Das Schreiben muss bis zu diesem Stichtag vorliegen, so dass sich ein rechtzeitiger Versand per Einschreiben empfiehlt. In den ersten Jahren ist das Kündigungsrecht allerdings in manchen Fällen eingeschränkt. Manche Verträge können erst nach zwei oder drei Jahren beendet werden.
Nach einer Prämienerhöhung besteht außerdem ein Sonderkündigungsrecht – zumindest, wenn sich die Leistungen nicht verbessern. Der Vertrag kann erst dann aufgelöst werden, wenn der Versicherer erstmals die höheren Beiträge berechnet. Nach der Information können Kunden einen Monat lang außerordentlich kündigen. Wer einen neuen Vertrag bei einem Versicherer abschließt, sollte jedoch erst dessen Zusage abwarten. Bei einer voreiligen Kündigung können Verbraucher im schlechtesten Fall ohne Versicherungsschutz dastehen, wenn sie aufgrund von Vorerkrankungen abgelehnt werden.
Außerdem gilt es zu beachten, ob die Zusatzversicherung möglicherweise mit der Krankenkasse verknüpft ist. Manche Angebote sind schließlich nur für Kassenmitglieder eines speziellen Unternehmens verfügbar. Wer die Krankenkasse wechselt, kann unter Umständen ein Vorteilsangebot verlieren. Umgekehrt können nach einem Kassenwechsel auch mögliche Zusatzversicherungen in Kooperation zwischen neuer Kasse und privatem Versicherer geprüft werden.
Empfehlung in eigener Sache: Falls Sie aus der Schweiz kommen oder dorthin auswandern möchten, dann informieren Sie sich bitte über Zusatzversicherungen in der Schweiz.